Lehren & Lernen 2/2019 „Wir können alles außer Mathe"

Als Fachberaterinnen und Fachberater werden in Baden-Württemberg auf Schulamtsebene Lehrkräfte bestellt, die neben ihrer Unterrichtstätigkeit auch Aufgaben in der schulinternen und regionalen Lehrerfortbildung übernehmen. In diesem Beitrag wird zunächst die berufl iche Situation der „Fachberaterinnen und Fachberater Unterrichtsentwicklung Mathematik für Grundschulen“ einschließlich ihrer Fortbildungsaktivitäten dargestellt. Anschließend wird ein Kooperationsmodell beschrieben, das die Weiterentwicklung dieser Fortbildungsaktivitäten zum Ziel hat. Stichwörter: Lehrerfortbildung, Multiplikatorenfortbildung, Mathematikunterricht, Deutsches Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM)

Ein gravierendes Problem des Mathematikunterrichts aller Schularten besteht darin, dass die Lernenden Begriffe und Verfahren häufig nur auswendig lernen, ohne deren Sinn zu verstehen. Wie kann eine Lehrkraft dieser Problematik begegnen und sinnstiftendes Mathematikbegreifen ermöglichen? In einem mathematikdidaktischen Teil wird dargestellt, dass man die Erarbeitung mathematischer Regeln im Unterricht als einen mehrstufigen Prozess auffassen kann. Im Anschluss daran wird am Beispiel der Regel für die Multiplikation von Brüchen illustriert, wie diese Erarbeitungsschritte konkret mit Aufgabenstellungen gefüllt werden können. Stichwörter: sinnstiftende Aufgaben, mathematische Regeln, Regelerarbeitung, Stufen der Begriffsbildung

Die Fraktion der FDP/DVP im baden-württembergischen Landtag fragt ausdrücklich die Landesregierung, nicht nur die Kultusministerin nach der Zukunft eines Zwei-Säulen-Systems der allgemeinbildenden Gymnasien und der Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe. Ein solches Modell hat die derzeitige Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag von GRÜN und SCHWARZ nicht beschlossen, obwohl dies das erklärte Ziel der Vorgängerkoalition und -regierung von GRÜN-ROT bei der schulgesetzlichen Einführung der Gemeinschaftsschule gewesen ist. Die Antwort der derzeitigen Landesregierung ist eindeutig: Ein Zwei-Säulen-Modell im Bereich Sek II mit Gymnasium und Gemeinschaftsschule soll es mit dieser Landesregierung in Baden-Württemberg nicht geben. (Red. UH) Stichwörter: Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Schulpolitik Baden-Württemberg

Ergebnisse internationaler Vergleichsuntersuchungen sowie Klagen der Hochschulen über mangelnde Mathematikkenntnisse der Studienanfänger sind die wesentlichen Gründe für die Kritik am Mathematikunterricht. Tatsächlich sind die Abbrecherquoten in den WiMINT-Studiengängen sehr hoch und sind zu einem beträchtlichen Teil auf unzureichende fachliche Voraussetzungen beim Studienbeginn zurückzuführen. Der Artikel beleuchtet Möglichkeiten und Grenzen des Umgangs mit dieser Problematik aus Sicht der Hochschule und der Schule. Stichwörter: Mathematik, Naturwissenschaften, Studienabbrecherquoten, WiMINT-Studium, Mathematikunterricht

Der vorliegende Beitrag berichtet, wie es einem jungen unbegleiteten Geflüchteten bei uns in der Schule im Deutschunterricht ergehen kann: entmutigt und gedemütigt zu werden. Der junge Mann ist in die „Höllenmaschine“ geraten, wie der französische Autor Didier Eribon die öffentliche Schule in seinem Buch „Rückkehr nach Reims“ (dt. 2016) beschrieben hat: Schule als Instrument der Verfestigung von sozialer Ungleichheit, in dem hier berichteten Fall als Instrument der Torpedierung von Integration und Qualifikation, von Zuversicht und Selbstwert, Motivation und Anstrengungsbereitschaft. Stichwörter: Integration, junge Geflüchtete, Deutsch für Ausländer, Bildungsbenachteiligung, Leistungsmotivation

Mathematikwettbewerbe sind fester Bestandteil der Förderung von Schülerinnen und Schülern, die Freude an der mathematischen Denk- und Arbeitsweise haben. Die Talentförderung beginnt dabei in der Grundschule und erstreckt sich bis zur Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO). Dieses breitgefächerte Angebot ermöglicht es, dass Deutschland seit Bestehen der IMO regelmäßig gute bis sehr gute Platzierungen erhält. Stichwörter: Mathematikwettbewerbe, Bundeswettbewerb Mathematik, Mathematik-Olympiade, Jugend trainiert Mathematik

Mathematikunterricht mit theaterpädagogischen Methoden zu bereichern, scheint zunächst schwer vorstellbar. Wie dies gelingen kann, so dass Schülerinnen und Schüler zum Beispiel das mathematische Ordnungsprinzip „Symmetrie“ im wörtlichen Sinne begreifen, wird hier aufgezeigt. Theoretische Überlegungen zur Rolle der Theaterpädagogik beim Aufbau individueller Wissensnetze von Lernenden schließen den Beitrag ab. Stichwörter: Mathematik, Theaterpädagogik, Symmetrie, individuelles Wissensnetz

Täglich begegnen sich an unseren Schulen Kinder und Jugendliche aus allen Bereichen unserer Gesellschaft. Hierdurch kommt es zugleich zu einem Aufeinandertreffen verschiedenartiger Nationalitäten, Kulturen und Religionen, zu einer Begegnung von Personen mit verschiedenartiger Persönlichkeitsstruktur, differierenden Wertevorstellungen und unterschiedlichen kulturellen Gepflogenheiten. Aufgrund dieser Heterogenität sind Konflikte Schulalltag. Problemen kann auf der Basis interkulturellen Lernens präventiv begegnet werden, Lehrpersonen können dabei eine besondere Rolle als Mediatoren einnehmen. Stichwörter: Konflikte in der Schule, interkulturelle Konflikte, interkulturelles Lernen, Mediation